Einsatz-Gerüstsystem (EGS)
Das Einsatz-Gerüstsystem (kurz: EGS) ist eine relativ neue Einsatzoption für die Ortsverbände des THW. Es ist durch seinen modularen Aufbau wie kein anderes System dazu geeignet, auf spezielle Einsatzerfordernisse zugeschnitten zu werden. Die tragende Säule für den schnellen Einsatz des Einsatz-Gerüstsystem ist ein EGS-Anhänger. Sein verlastetes Material besteht aus einem Teilemix, der speziell für das Abstützen optimiert ist. Die Materialmenge reicht für kleinere und mittelgroße Gebäudesicherungsmaßnahmen.
Bei dem entsprechenden Einsatzstichwort kann das EGS sofort mit einem beliebigen Fahrzeug (GKW, MLW etc.) ausrücken. Die Verlastung besteht aus Gerüstmaterial für Decken- und Wandabstützungen, Verbauhölzern, Baustützen zur Eigensicherung, ergänzenden Gerüstmaterialien, Material zur Verankerung und Werkzeug für die Montage. Das Gerüstmaterial befindet sich auf Gerüstpaletten, Kleinmaterial in Gitterboxen.
Die Stärke des EGS liegt in seiner schier grenzenlosen Vielseitigkeit. Einsatzoptionen werden im EGS-Handbuch erläutert, das die Bundesanstalt THW ihren Helfern zum Download anbietet. Die drei typischen Einsatzgebiete des EGS sind:
- Stegebau
- Abstützen
- Rettung oder Bergung
Desinfektionsschleuse für Kraftfahrzeuge
Die Desinfektionsschleuse ist Teil der Gruppe für die örtliche Gefahrenabwehr: "Seuchengefahr". Diese Art von Anlagen wurden das erste Mal bei der herrschenden Maul- und Klauenseuche (deshalb auch inoffiziell "MKS-Anlage" genannt) benötigt, als Fahrzeuge, die landwirtschaftliche Betriebe befuhren oder verließen, dekontaminiert werden mussten.
Insgesamt fünf Anlagen stehen im OV Übach-Palenberg zur Verfügung. Für den Notfall ist eine Anlage stets abruf- und somit einsatzbereit. Die vier weiteren Anlagen sind innerhalb von 1-2 Tagen einsatzfertig. Der modulare, einfache Aufbau ermöglicht einen flexiblen Einsatz, die Verwendung von Standardmaterialien erleichtert die Bereitstellung von Ersatz- und Austauschteilen.
Die Anlage ist für Fahrzeuge bis 4m Höhe ausgelegt, ein vollständiger Sattelzug kann sich innerhalb der Flüssigkeitswanne aufhalten, was bedeutet, dass die Reifen sich bei der Durchfahrt mindestens dreimal komplett in der Dekontaminationsflüssigkeit abrollen können. Zusätzlich wird das Fahrzeug vollständig über ein Rohrsystem besprüht.