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Kreis Heinsberg,

Hochwasserbekämpfung nach Dauerregen

Das Tiefdruckgebiet „Bernd“ sorgte mit andauerndem Starkregen für Überschwemmungen mit teils verheerenden Schäden. Auch der kleine Fluss Wurm sorgte in Übach-Palenberg und Geilenkirchen für einen Großeinsatz aller verfügbaren Einsatzkräfte.

Kreis Heinsberg. Die Wurm - ein unter normalen Bedingungen eher kleiner Fluss (durchschnittliche Durchflussmenge: 1,4 m³/s), der in Aachen entspringt und bei Heinsberg in die Rur mündet – wurde am 14.07.2021 den Städten Übach-Palenberg und Geilenkirchen, welche im Einzugsgebiet des OV-Übach-Palenberg liegen, zum Verhängnis. Ein rasch ansteigender Pegel aufgrund des tagelangen Dauerregens sorgte innerhalb von wenigen Stunden für eine großflächige Überschwemmung. Zwar wurden im Vorfeld durch Feuerwehr, THW und der Baubetriebshöfe Übach-Palenberg und Geilenkirchen zahlreiche Sicherungsmaßnahmen wie z.B. Sandsackverbau vorgenommen, jedoch überstieg der Pegel im Verlauf alle bisher gekannten Höhenmarken.

Besonders in den flussnahen Wohngebieten in Marienberg, Zweibrüggen, Frelenberg und Geilenkirchen sorgte das Wasser für vollgelaufene Keller und Erdgeschosse und mitunter für  ernste Bauschäden. Stromausfälle und notwendige Evakuierungen waren weitere Faktoren und Herausforderungen, die die Helferinnen und Helfer meistern mussten. Neben zahlreichen freiwilligen Feuerwehren aus der Umgebung forderte auch das THW überregionale Unterstützung an.

Überregionale THW-Einheiten

Im Verlauf des Einsatzes zeigte sich recht schnell, dass große Kapazitäten elektrischer Energie und Pumpleistung gefordert war. Ein Merkmal des THW als Bundesbehörde ist die einheitliche Struktur im gesamten Bundesgebiet, sodass Einheiten im Bedarfsfall modular zusammengestellt und Personal ortsverbandübergreifend ausgetauscht werden kann. Über die für Übach-Palenberg zuständige Regionalstelle Mönchengladbach konnten daher zahlreiche THW-Einheiten nachalarmiert werden. So unterstützten fast alle Ortsverbände aus dem Regionalbereich Mönchengladbach die Feuerwehr-Einsatzkräfte in Übach-Palenberg und Geilenkirchen mit Pumpen, Stromaggregaten, Licht, Führungspersonal und Logistik wie zum Beispiel Kraftstoffversorgung. Bemerkenswert war unter anderem auch, dass ein THW-Fachzug „Wasserschaden/Pumpen“ aus Kronach (Bayern) eine knapp 450km lange Strecke auf sich genommen hat, um in Geilenkirchen und später in Wassenberg zu helfen.

LuK-Stab eingerichtet

Unmittelbar nach der Alarmierung am Mittwoch war klar, dass dieser Einsatz über einen langen Zeitraum zahlreiche Kräfte bindet. Daher wurde sofort ein Leitungs- und Koordinierungsstab (LuK) im Ortsverband Übach-Palenberg eingerichtet, um eintreffende THW-Einsatzkräfte zentral zu koordinieren und die Verbindung zur übergeordneten Dienststelle in Mönchengladbach herzustellen. Gleichzeitig bestand über den THW-Fachberater die direkte Verbindung zu den Feuerwehreinsatzzentralen (FEZ) in Übach-Palenberg und Geilenkirchen.

Wie gut die Zusammenarbeit nicht nur unmittelbar an den Einsatzstellen sondern auch in den örtlichen „Schaltzentralen“ funktioniert hatte, zeigte sich unter anderem in den Feuerwehreinsatzzentralen. Diese wurden durch das Personal des THW-Fachzuges Führung und Kommunikation im Schichtbetrieb verstärkt. Hand in Hand konnten so alle verfügbaren Kräfte von Feuerwehr, THW, Rettungsdienst usw. gezielt disponiert und eingesetzt werden.

Nach der Flut

So schnell die Flut kam, so schnell war das Wasser in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auch wieder weg und die Schäden wurden sichtbar. Zahlreiche vollgelaufene Keller und Tiefgaragen mussten leergepumpt, Schäden an Gemäuern und unterspülte Gebäude mussten begutachtet werden. Stellenweise waren Häuser unbewohnbar geworden. Das THW half hier mit Bau-Fachberatern, die Objektschäden beobachten und bewerten zu können.

Im Verlauf des Samstages waren sowohl in Geilenkirchen als auch in Übach-Palenberg alle akuten Einsatzstellen soweit abgearbeitet – die Aufräumarbeiten waren sofort in vollem Gange. Im Nachgang zu dem Hochwassereinsatz lässt sich festhalten, dass die professionelle Zusammenarbeit zwischen allen Hilfsorganisationen sicherlich einen großen Beitrag zum Einsatzerfolg geleistet hat. Nichts desto trotz wird es auch hier – wie in allen Lebenssituationen - Lernphasen und Verbesserungspotential geben.

Übach-Palenberg weiterhin im Einsatz

Die Hochwasserkatastrophe hat in weiten Teilen Deutschlands für schwere Verwüstungen gesorgt, Einsatzkräfte aller Organisationen wurden über teil große Strecken zusammengezogen, um zu helfen. Unmittelbar nach dem lokalen Einsatzende wurden der Fachzug Führung und Kommunikation, sowie die beiden Baufachberater erneut alarmiert, um im Rhein-Erft-Kreis zu unterstützen. Diese Einsätze dauern – Stand 19.07.2021 noch an.

Eingesetzte THW-Ortsverbände in Übach-Palenberg und Geilenkirchen:

Mönchengladbach

Erkelenz

Hückelhoven

Kempen

Nettetal

Krefeld

Neuss

Viersen/Tönisvorst

Übach-Palenberg

Kronach (BY)

Fotos: THW / Nicole Peters, Stephan Frambach, Klaus Johnen


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